Einleitung: Die Stadt Znaim in ihrer
Vergangenheit und
zwar bis Hitler an die Macht kam, hatte sich kontinuierlich entwickelt
und ihre
Bevölkerung blieb relativ gleich. Angesessene
bürgerliche und adelige Familien
hielten ihre familiären und historischen Traditionen und
Bräuche aufrecht.
Damit bewahrte man auch den "Geist des Ortes" und der Region.
Vor Hitler, nach der Besetzung des Sudetenlandes,
also auch der Stadt Znaim, mussten Familien, welche tschechoslowakische
Bürger
bleiben wollten, fliehen oder sie wurden vertrieben (zu den
prominentesten
Persönlichkeiten gehörte der ehemalige
Bürgermeister der Stadt Znaim JUDr.
Josef Mareš und seine Familie).
Der Geist des Ortes ist zum zweiten Mal
verloren gegangen.
Mit der Zeit verstärkte die
Entfremdung
noch eine wesentliche Tatsache – die Sprachbarriere. Als
Pflichtsprachunterricht in den Schulen galt nur die russische Sprache.
Jene,
die aktiv die deutsche Sprache (mit der man in Znaim früher
gesprochen und
geschrieben hatte) beherrschten, wurden immer weniger. Immer seltener
gab es
Leute, welche in alten deutschen Zeitungen (Znaimer Wochenblatt und
andere) lesen
und sich informieren konnten oder wollten. So entstanden weitere
weiße Flecken
und Löcher in der Geschichte unserer Region.
Auch der wiedergegründete
Verschönerungsverein
begriff die entstandene Lücke in der Geschichtsschreibung und
entschied dem
entgegenzutreten.
Unsere Region war immer
zweisprachig,
deshalb unterstützt unser Mitglied DI Karel Fiala schon einige
Jahre die
Herausgabe der tschechisch-deutschen Zeitschrift
„Okno – Fenster“.
Sie
bringt gleiche Artikel in beiden Sprachen, welche sich mit der Historie
und der
Gegenwart unserer und der angrenzenden österreichischen Region
beschäftigen. Ebenfalls
gründete er eine Editionsreihe
„Opera Znoymensia“
(„Znaimer Werke“). Diese Buchreihe bringt
übersetzte Werke der Schriftsteller,
die in Znaim wirkten und überwiegend deutsch schrieben.
Hier wollen wir dem Leser wenig bekannte
Abschnitte aus der Geschichte unserer Stadt und Region, sowohl
Übersetzungen
der ursprünglichen (besonders der deutschen) Arbeiten und
Artikeln, als auch
eigene Forschungsarbeiten, präsentieren.
Natürlich begrüßen wir Beiträge
von allen,
die unsere Stadt und Region lieben und die helfen wollen den Geist des
Ortes zu
beleben.
Willkommen sind uns selbstverständlich auch
kritische Anmerkungen und ergänzende Notizen zu den
veröffentlichten Beiträgen,
Erinnerungen der Zeitzeugen,
Fotografien, Dokumente usw.
MUDr. Lubomír
Černošek
Obmann des Verschönerungsvereines in
Znaim
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